Von einem der auszog, eine Burg zu kaufen

Es war einmal ein schöner Prinz, der seinen zwei Prinzessinnen und sich eine neue Burg kaufen wollte. Wie es der Zufall so will, fand er eines Tages eine hübsche Burg, welche nagelneu dastand und auf Käufer wartete. Der Hausherr des Nachbarschlosses, Ritter Stötzi, genannt „Der freundliche Hausherr“, bemerkte, dass die Burg schon ein paar Mal besichtigt, aber noch nicht verkauft sei. Die Burg konnte von außen betrachtet werden und auch nach innen konnten die Blicke des interessierten durchdringen. Die Burg trug ein Schild des vermittelnden Instituts. Der schöne Prinz, gar nicht dumm, merkte sich, dass der Name etwas mit LBS und Limburg zu tun hatte. Da der Prinz der Benutzung moderner Medien mächtig war, dauerte es nicht lange, bis er das Angebot in dem großen weiten Web wiederfand. Auf der Website konnte der Prinz nun sehen, dass man Photos gar nicht unbedingt richtigherum drehen muss oder gar interessante Informationen über die Burg kommunizieren muss.

Bilder drehen für mehr als 10.000 EUR? Pillepalle.
Bilder drehen für mehr als 10.000 EUR? Pillepalle.

Wie der schöne Prinz aber ja schon in der Vergangenheit feststellen musste, gibts die interessanten Informationen leider nur auf Nachfrage. Zum Glück hat die Webagentur dem Angebot einen Knopf „Informationen anfordern“ eingebaut. Gesagt getan. Der Ritter klickt den Link und stellt fest, dass Datensparsamkeit nicht unbedingt ein Grundsatz des Anbieters ist. Wie lässt sich sonst erklären, dass man die Telefonnummer angeben muss, um die Informationen anzufordern. Der schöne Prinz zog es vor, die Telefonnummerangabe durch eine „0“ abzukürzen, wünschte er doch nur „Informationen“ und kein Verkaufsgespräch. Hiernach meldete sich doch glatt der Vermittler mit dem Kommentar, dass er gerne Informationen gäbe, wenn der hübsche Prinz seine Telefonnummer angäbe, oder anriefe. Zug um Zug erhielt der Prinz nach Herausgabe seiner Telefonnummer das „Kurzexpose“. Vielleicht hat der Vermittler als 2tes Standbein ja noch einen Telefonbuchverlag. Das „Kurzexpose“ beinhaltete die Informationen der Website + Grundrisse + das richtig herum gedrehte Bild. Leider erwähnte es mit keinem Wort Energiestandards, dass es keinen Keller gibt oder weitere interessante Dinge. Der schöne Prinz bekundete seinen Unmut über die Nichtinformation des Kurzexposes und auch, dass er fast alles aus dem „Kurzexpose“ wusste oder selbst sehen konnte. Man reagierte darauf, dass die Telefonnummer an den entsprechenden Mitarbeiter weitergegangen ist und dieser sich umgehend melden werde. Und wenn der Prinz nicht gestorben ist, wartet er heute noch auf den Anruf oder die Informationen.

Ob das auch der Grund ist, warum das Haus immer noch nicht verkauft ist??

Ein Gedanke zu „Von einem der auszog, eine Burg zu kaufen“

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