Mittwoch: Outlets und Plantagen

Am heutigen Tag soll es zurückgehen. Um 10.00 müssen wir ausgecheckt haben, sonst kostet es einen Extratag. Netterweise kann man per Fon auschecken, wenn man sowieso keine Extras hatte. Ich rechne damit, dass man noch ein Angebot für Timeshare bekommt, aber nichts. Einfach nur „hatte nix“ und ein „ok“ als Antwort und fertig ist die Chose. Die Zugangs- und Parkkarten einfach beim Geländeausgang in den Briefkasten beim Pförtner werfen. That’s it. So serviceorientiert, wie die Leute in USA sind, hätte ich ja eigentlich noch ein „Danke, beehren Sie uns wieder“ erwartet. Aber vielleicht haben die gesehen, wie viel wir bei Expedia bezahlt haben und sind nun beleidigt.

Duch die Stadt geht es nun als erstes zu den Prime Outlets. Die Geschäfte machen gerade so um 10.00 auf. Wir laufen viel, schauen in viele Geschäfte, sind aber nicht in Kauflaune. Also, weiter um die Williamsburg Outlet Mall zu inspizieren. Ausser dem Dach über dem Kopf bietet die uns nicht so viel. Immerhin schützte sie vor dem Wind, der an diesem Tag etwas stärker war.

Unser Rückweg Richtung Richmond sollte auf dem Highway 5 erfolgen, lt. ADAC eine tolle Strecke, die an verschiedenen Plantations (Plantagen) vorbeiführt. Wenn man in der Nähe sei, sollte man auf jeden Fall die „Shirley Plantation“ besichtigen. Also ignorieren wir die Werbung für die ganzen anderen Plantations und finden letztlich unsere Plantage, nachdem die Anfahrt mitten durch die Baumwollfelder erfolgt.

Baumwolle am "Baum"
Baumwolle am Baum

Interessanterweise kann man sich sofort die historische Plantagenanlage anschauen. Nicht ohne den Hinweis, dass man noch im Shop ein Ticket kaufen muss. Machen wir dann auch (AAA Discount), um nun zu erfahren, dass man damit nun die Führung durch das Haupthaus gekauft hat. Naja, da scheinen die 20$ schon besser angelegt. Die Führung ist interessant, die Plantage ist lt. Guide die älteste der USA, welche nur erhalten war, weil die barmherzige Frau Plantagenbesitzerin damals im Krieg mal dem Gegner geholfen hat und die Plantage deshalb nicht abgebrannt wurde.

Das Haupthaus der Plantage
Das Haupthaus der Plantage

Zurück zum Highway ging es nach einer Art, wie ich das schon immer mal wollte: 4Rad Antrieb rein und dann mit 50 Miles per hour eine riesen Staubwolke auf dem Feldweg hinter mit machen machen 🙂

Auf der Autobahn entdecken wir dann noch ein Schild mit Hinweis zu unserem aus dem Floridatrip favorisierten Burgerladen Hardee’s, welchem wir dann auch folgen, um danach dann einen Thickburger zu vernichten. Das Essen ist immer noch gut. Ich verstehe nicht, warum der Laden so leer war. Naja, 14.00 war vielleicht eine komische Essenszeit.

Nach weiterer ermüdender Fahrt kommen wir wieder in Dumfries, VA an, um wieder an unserer „Basis“ einzuziehen und wieder in größerer Gesellschaft zu sein. Nun können wir uns ja auf die am Samstag stattfindende Hochzeit konzentrieren.

Dienstag: Amerikanische Geschichte

Für unser heutiges Frühstück (mit unserem Resort eigenen Laden bin ich beleidigt, ausserdem erscheint es, als dass man von dort kein Tageslicht sieht), habe ich eine Laden auserkoren, der in der Beschreibung ganz nett erschien. Nach kurzer Fahrt landeten wir dann im Old Chickahominy House in Williamsburg. Pünktlich um 10.15., dem offiziellen Ende der Frühstückszeit, die aber auch ab und zu als 10.30 angegeben wurde: Egal, sofort bekamen wir Saft und Kaffee.- Meine Wahl fiel auf das Hausfrühstück (Namen vergessen, ganz oben auf der Karte), bestehend aus 2 Ei, Bacon, saussage, Old VA Ham, Biscuits und Grits. Grits habe ich mal ignoriert, bzw.- auf Nachfrage meiner Reisebegleitung das ganze mit Rechtecken oder Rastern übersetzt, was uns beiden nix gebracht hat 😉 Mittlerweile, weiss ich, dass das Wort nicht mit D geschrieben wird und so eine Art Griespampe ist, die im Extraschüsselchen zum Essen geliefert wurde. Satt machte das ganze alle mal und Lecker war es auch. Ich muss Bacon braten üben. Auch der alte Virginia ham war sehr lecker. Grits habe ich dazu gegessen, ansonsten hätte man einiges an Salz drankippen müssen. Lecker, allerdings würde ich das nächste Mal ein etwas kleineres Frühstück wählen. Ob man Grits abbestellen kann? Meine Begleitung konnte sich nicht zwischen Bacon / Egg und Pancake entscheiden, so dass sie dann beides bestellt hat. Pancake war gut, aber ein bisschen süß. Wenn ich mir vorstelle, dass da noch Butter und Honig drauf soll, wundert mich nicht, warum hier so einige I-don’t-watch-my-weigth-ers rumrennen. Resultat war, dass wir für den restlichen Tag einen Pancake auf der Rückbank spazieren gefahren haben.
Unser heutiger erster Ausflug führt uns zum historic battlefield von Yorktown. Wir fahren über den Colonial Parkway dort hin. Eine schöne Strecke. Das Battlefield selbst ist irgendwie faszinierend. Wenn man sich überlegt, dass sich hier 2 Armeen direkt gegenüber standen und direkt bekämpft haben. Eine riesen Wiese. Rund ums Visitor Center sind alte Kanonen verteilt. Man kann auch mit dem Auto durm herum fahren und noch Besonderheiten anschauen. Nach den ersten 2 Stationen hatten wir keine Lust mehr. Da wir ja große Eintrittsgeldsparer sind, haben wir das Museum nicht angeschaut. Statt haben wir uns die Stadt noch angeschaut und sind mit einem „Trolley“, einer Art Bus, die aussieht wie eine Mischung aus Tram und Bahnwagon, das Dingen war sogar for Free. Kurze geschichtliche Exkursion: In Yorktown haben die United States den Krieg gegen die Engländer unter George Washington gewonnen und beendeten somit Colonial America, welches in Jamestown startete. Jahre später ist in Yorktown auch die olympische Flagge angekommen, so sagt eine Schautafel. Naja, nun schauen wir uns mal den Anfang von Amerika an und düsen nach Historic Jamestowne. Hier gehen wir hinein und zahlen auch brav unseren Eintritt. Zur Strafe erfahren wir, dass dieses Ticket auch in Yorktown gilt. Da fahren wir aber nicht mehr hin. Der Visitor Center Film ist gut gemacht und sagt aus, dass die ersten Amrikaner aus Afrika nicht als Sklaven nach Amerika kamen. Neues für mich. Wir laufen zur historischen Stätte. In der Kirche, dem fast einzigen vollständigen Bauwerk, kommen wir das Ende einer Führung mit, u.a. warum diese Stääte so wichtig und interessant für „your roots, your heritage and your (vergessen)“ ist. Zur Geschichte: in Jamestown sind die ersten Engländer gelandet und somit auch die ersten Amerikaner (104). Diese haben angefangen etwas aufzubauen und eine Art Regierung zu bilden, etc. Also stammt irgendwie theoretisch jeder in den USA geborene Amerikaner von diesen Leuten ab, wenn er oder seine Vorfahren nicht gerade irgendwoher immigriert sind oder wurden. Das Gelände selbst fand ich nicht so spannend: Ab und zu auf grüner Wiese angedeutete Backsteingebäude aus ca. 30cm Backstein. Hätte ich mal meinen Reisführer gelernt, hätte das da dringestanden. Im Museum gab es interessante Dinge aus der Zeit zu sehen. Auf der Site finden sich nach wie vor Archäologen zu Ausgrabungen, lt.- Guide eines der Top 3 Ausgrabungsstätten der Welt. Nach Heimreise, Stop im Supermarkt (Salatbar plündern), Essen, HotTub und TV endet der heutige Tag.
Erkenntnisse:
•    Know your guide
•    Erst Jamestown, dann Yorktown
•    Frag mal, was Du vom Ticket hast

Williamsburg Sightseeing

Das Frühstücksbuffet im anlageneigenen Grill war schon „sold out“, als wir es dort hin geschafft haben. Also zurück und bei Wurst- und Nutellabrot Pläne geschmiedet. Dann ab zum Kaffeeladen, selbigen kaufen. Dann zum visitor center, weil man dort kostenfrei parken kann. Viele Führer empfehlen indirekt, erstmal kein Ticket zu kaufen, da man die Stadt auch ohne erkunden kann. In der Tat muss man nicht den Bus nehmen, sondern kann auch laufen. Der Fußweg startet im visitor center, hier muss man durchlaufen, um am Ende den Weg zu erreichen. Nach ca. 10 Minuten kommt dann die erste Attraktion: eine Farm. Da steht dann sogar einer rum und erzählt. Was wir später rausfinden: dies gehört eigentlich zum „paid content“, wir hatten Glück, dass wir trotzdem was erfahren haben. So ein bisschen glaubt man sich ja in einer anderen Welt, wenn nicht dauernd die Rentnerscharen vorbeiziehen würden. Wir senken den Altersschnitt gewaltig. Alte Häuser, Kutschen, Kostüme: in der historischen Altstadt stehen Schauspieler rum, die einem (wenn bezahlt) dann in den locations etwas erzählen, oder zeigen, wie die Leute damals um 1700 gelebt, gearbeitet und gewohnt haben. Wir schauen uns das ganze von aussen an, was auch schon beeindruckend ist. Nach einer Mittagspause schauen wir uns dann noch den Campus vom College William & Mary an, dem nach Harvard 2tältesten College der USA. Tolle Gebäude und ein schöner Park hintendran, ich weiß nun, was ich in Ludwigshafen nicht hatte. Nach kurzer Siesta im Park mussten wir feststellen, dass es für uns für weiteres Sightseeing zu warm ist und wir lieber zurueck ins Resort fahren, um uns an den Pool zu legen. Das taten wir auch. Den Rest des Tages, bestehend aus einkaufen, essen, hot tubben, TV schauen erspare ich den Lesern. Mal schauen, was wir morgen machen.
Erkenntnisse:

  • Ab und zu ist man zu spaet im Leben
  • Reiseführer können recht haben